16. November 2022
“Großartige Idee” - Präsentation des Brandiser Jugendrats
Im unmittelbaren Anschluss an das zweite Treffen des gelosten Jugendrates Brandis am 2. November hat die öffentliche Präsentation des Projektes “Auf LOS geht’s los - Jugendbeteiligung von Jugendlichen für Jugendliche” stattgefunden. Auch Staatssekretärin Meier zeigte sich beeindruckt von den Ergebnissen, die die Jugendlichen entwickelt haben.
Die Veranstaltung spiegelte die Vielfalt der verschiedenen Akteur:innen, die an dem Projekt beteiligt waren. So führte Leonie Disselkamp (Es geht LOS) durch einen Abend, an dem Schüler:innen, Lehrer:innen, Schulleiter:innen, Schulsozialarbeiter:innen, Stadtratsmitglieder, Beiteiligungspraktiker:innen und sogar die sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung zu Wort kamen.
Staatsministerin Katja Meier war es dann auch, die nach der musikalischen Eröffnung durch den Chor des Gymnasiums in ihrem Grußwort betonte, wie wichtig die Einbindung von Jugendlichen in politische Prozesse sei. Dabei lobte sie ausdrücklich den Weg, den die Stadt Brandis mit Bürgermeister Arno Jesse und Es geht LOS gewählt haben. Die Entwicklung eines Jugendbeteiligungskonzeptes mit den Schüler:innen der beiden weiterführenden Schulen sei ein “innovativer und mutiger Ansatz” und eine “großartige Idee”, durch die das Engagement junger Menschen in Brandis nachhaltig gefördert werden könne. Zudem äußerte sie die Hoffnung, dass die Ergebnisse des gelosten Jugendrates auch in anderen Kommunen als Vorbild dienen könnten, um Jugendbeteiligung zu verankern.
Anschließend beschrieb Gastgeberin Sylvana Schmidt, Schulleiterin der Oberschule, wodurch die erfolgreiche Umsetzung eines solchen Projektes überhaupt ermöglicht wurde: “In Brandis werden Menschen einbezogen, in Brandis werden Beziehungen gelebt”. Im Bildungswesen werde viel über Demokratie gesprochen, dass dieses Projekt aber so schnell in die Praxis umgesetzt wurde, habe sie sehr beeindruckt.
Wie genau die Umsetzung erfolgte, erläuterte Carl Deichert (Es geht LOS) in einer anschließenden Präsentation des Gesamtprojektes. Dabei gab er einen kurzen Einblick in die Ergebnisse der beiden Jugendräte und den entstandenen Entwurf für das Jugendbeteiligungskonzept. Begleitet wurde die Präsentation durch Statements von Schüler:innen, Stadträtin Gudrun Schor, Jugendkoordinatorin Lea Döring und Gesellschaftskunde-Lehrerin Maria Moeßner, die ihre Eindrücke vom gelosten Jugendrat und den Ergebnissen teilten: “Es war auf alle Fälle sinnvoll, weil man viele neue Leute kennenlernt hat und viele neue Sichtweisen” hob z. B. Schülerin Mara hervor. Auch Maria Moeßner zeigte sich überzeugt: “Ich war von dieser Idee sehr begeistert. Jugendbeteiligung ist ganz wichtig für Demokratieförderung und Demokratiebeteiligung, denn das ist schlussendlich die Zukunft.”
Den Blick in die Zukunft richteten bei der abschließenden Podiumsdiskussion Arno Jesse, Staatsministerin Katja Meier, die beiden Schüler:innen Luca und Elise sowie Linus Strothmann von Es geht LOS. Hier wurde vor allem die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt, bestehenden Jugendstellen und Schulen als Lebensraum der Jugendlichen als zentrale Bedingung für das Gelingen von Jugendbeteiligung betont. Linus Strothmann hob zudem hervor, wie wichtig Offenheit in der Gestaltung von Beteiligungsprojekten ist: “Wenn ich eine Erfahrung weitergeben soll, ist das, immer wieder in Beteiligungsverfahren zu hinterfragen, ob die Blaupause aus der einen Kommune für die andere so sinnvoll ist. Und wenn’s die Blaupause nicht ist, bleibt die Kompetenz und die Flexibilität.”
Diese Flexibilität hat die Stadt Brandis einmal mehr bewiesen. So ging ein spannender Abend mit vielen Eindrücken, Perspektiven und Denkanstößen dem Ende entgegen. Die praktische Einsteuerung des Jugendbeteiligungskonzeptes geht nun jedoch erst richtig los: Am 29. November werden die Ergebnisse dem Stadtrat Brandis präsentiert, der dann über die Einführung der einzelnen Beteiligungsformate entscheidet.